Karate von A bis Z

Geistige Grundlage des Karate - Do I - Ging

An den Anfang über die geistigen Grundlagen des Karate - Do möchte ich dieses japanische Schriftzeichen stellen. Es heißt auf japanisch chu d.h. Mitte. Das Zeichen besteht aus fünf Strichen, die die fünf Elemente symholisieren

Mit Mitte ist einmal die physische und zum anderen die geistige Mitte gemeint. Wer seine Mitte verliert, ist bereits besiegt. Dieser Lehrsatz trifft für die körperliche und vor allem auch die geistige Mitte zu. Man kann die körperliche Mitte etwa mit "Gleichgewicht" umschreiben. Der Satz lautet dann:
Wer sein Gleichgewicht verliert, ist bereits besiegt. Dieser Spruch ist nun einleuchtend und bedarf keiner weiteren Erklärung.
Durch geistiges Training, Konzentration, Nachdenken und durch das Arbeiten an sich selbst kann die geistige Mitte erreicht werden. Eine Anweisung aus einer mittelalterlichen japanischen Schwertfechtschule lautet folgendermaßen:

Richte das Schwert zuerst gegen dein eigenes Ich.

Der Karateka muss ohne verzögertes Denken handeln können, ohne dass "eine Haaresbreite" zwischen dem Erfassen und der Ausführung steht. Seine Gedanken dürfen nicht an einem Punkt haften, sie müssen gleichzeitig an jeder Stelle des Körpers sein. Die Japaner bringen für diesen Satz einen sehr einleuchtenden Vergleich:

Die Gedanken müssen sein wie der Mond im Wasser, er ist in jedem Teich zu sehen und haftet doch nirgends.
Das bedeutet, dass die Reaktion des Karatekämpfers spontan erfogt und zwar eine der Situation entsprechende, richtige Reaktion.
Dieses Ziel kann naturgemäß nicht von heute auf morgen erreicht werden. Eisernes, intensives Training, hartes Arbeiten an sich selbst und Schweiß, viel Schweiß sind die Meilensteine am Wege zur Meisterschaft und zum Meister.

(r.sch)